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Die unvollendete Autobiographie, Seite 264 ff. (engl.)
PROBEPFAD oder dem Pfad der Läuterung befasst. Die im Entstehen begriffenen Schulen dagegen, unter ihnen die ARKANSCHULE, sorgen sich um die Ausbildung von Jüngern, bereiten diese auf den PFAD DER JÜNGERSCHAFT vor, damit sie später selbst Verbindung mit den Meistern aufnehmen können. Die neuen Schulen des kommenden Jahrhunderts werden Jünger aufnehmen und diese für den PFAD DER EINWEIHUNG vorbilden.

Es handelt sich somit um einen stufenweisen aber einheitlichen Plan, den die Meister entworfen haben. Die im Entstehen begriffenen Schulen für Ausbildung von Jüngern sind ihrem Wesen nach Zwischenstufen. Sie bilden die Brücke zwischen den exoterischen Schulen der Vergangenheit und den wahren Schulen der Zukunft. Zusammenfassend kann folgendes gesagt werden:

1. ESOTERISCHE SCHULEN DER VERGANGENHEIT

Mit diesen sind wir am meisten vertraut, es gehören die inneren Schulen der vielen theosophischen Gruppen dazu, die Rosenkreuzer-Orden und die zahllosen mystischen und metaphysischen Organisationen. Ihrem Wesen nach sind sie definitiv exoterisch, ihr Wert liegt darin, dass sie das Interesse des Publikums erwecken. Sie lehren viele nützliche Tatsachen über die drei Welten menschlicher Evolution: die physische Welt, die Gefühlswelt und die Gedankenwelt. Sie sind definitiv für Novizen auf dem Probepfad. Ihr Weg zu Gott führt durch das Herz und den tiefen, menschlichen Instinkt, in der Hoffnung, auf diesem Weg vielleicht ihn zu erreichen.

2. ESOTERISCHE SCHULEN DER GEGENWART

Die jetzt im Entstehen begriffenen Schulen haben mehr esoterisches Wissen, auf das sie sich beziehen und es anzuwenden versuchen. Vieles bleibt dabei theoretisch, aber die Theorie muss immer der Praxis vorangehen. Diese Schulen werden die Lehren ihrer Vorgänger weiterentwickeln und sie aus dem Bereich der drei Welten in den Bereich der Seele vorwärtsführen. Sie werden sich mit der Welt der okkulten Werte befassen, ihrem Wesen nach mental sein und Wert auf bewusstes Erkennen legen, und nicht nur auf ein vages ERFÜHLEN Gottes. Im besten Fall gelang es den wesentlichen Dualismus des Mystikers zu demonstrieren. Die neuen Schulen stecken ihr Ziel höher - sie erstreben die Verschmelzung der ausgeglichenen Persönlichkeit mit der Seele. Sie enthüllen die Tatsache, dass hinter dem Dualismus des Mystikers (einer notwendigen Zwischenstufe) die okkulte Tatsache der Identität mit der Gottheit steht.

3. ESOTERISCHE SCHULEN DER ZUKUNFT

Diese Schulen werden esoterisch sein, weil die Menschheit bis dahin die nötige Reife erlangt haben wird. Das höhere Bewusstsein des Jüngers wird erweckt und ausgebildet werden. Man wird ihn lehren, bewusst in den geistigen Welten zu arbeiten und in den drei Welten der menschlichen Evolution als Seele zu funktionieren, die sich mittels einer hochintelligenten Persönlichkeit auswirkt. Man wird Jünger zur Einweihung vorbereiten und Eingeweihte zu höheren, grossen Einweihungen vorbilden. Die korrekte Handhabung von Energie und Kräften wird man betonen sowie Weisheit als das Resultat angewandter Kenntnisse und letztlich die Arbeitsweise und den Plan der Hierarchie. Die Intuition wird man entwickeln und eine noch höhere Verschmelzung anstreben, nämlich zwischen dem geistigen Menschen und dem universellen EINEN.

Was ich über die Schulen zu sagen habe, möchte ich in folgende Abschnitte einteilen:

I. Einige Definitionen der Esoterik.

II. Wie man eine esoterische Schule gründet.

III. Die Grundwahrheiten, welche die neuen Schulen lehren.

Eine Besprechung dieser Themen wird es uns klar machen, was esoterische Lehren sind und es uns leichter machen, als Esoteriker zu funktionieren, die nötige Ausbildung durchzumachen und den PFAD so zu betreten, wie es sein soll. Leiter und Schüler der jetzigen, sogenannten esoterischen Schulen müssen lernen, Tatsachen, auch harten Tatsachen, ins Auge zu sehen. Wenn sie ehrlich sind, werden sie das gern tun und sich den Erfordernissen der Zeit anpassen, ferner werden sie ihren Platz auf der Leiter der Evolution korrekt abschätzen und dementsprechend entscheiden, was ihr nächst anzustrebendes Ziel ist. Diejenigen, die nicht in der Lage sind, sich selbst auf ihren Gegenwartswert hin zu prüfen und entsprechend zu handeln, werden ihre Schulen verkümmern sehen - und das lässt sich heute schon überall beobachten. Diejenigen Schulen dagegen, welche die Lage erfassen und die Vision der Zukunft erkennen, werden vorwärtsschreiten zu erhöhter Nützlichkeit, zu wesentlichen organisatorischen Veränderungen und zu grösserem Dienst an der Menschheit.

I. EINIGE DEFINITIONEN DER ESOTERIK

Die Worte «esoterisch» und «okkult» bedeuten «verborgen»; sie deuten auf das, was hinter der äusseren Erscheinung liegt, auf die Ursachen, welche Erscheinungen und Wirkungen hervorrufen; sie beziehen sich auf die feinere Welt von Energien und Kräften, die sich hinter allen äusseren Formen verschleiern und verbergen. Sie deuten auf das, was erkannt werden muss, ehe sich das Bewusstsein des Eingeweihten entwickelt.

In der Vergangenheit wurde Wert auf subjektive, aber dennoch materielle Kräfte gelegt (die im Menschen verborgen liegen) und oft auf psychische Fähigkeiten wie Hellsehen und Hellhören, Fähigkeiten, die der Mensch mit den Tieren gemein hat. Physischer Reinheit wurde ebenfalls von den alten Schulen enorme Bedeutung beigemessen, d.h. Reinigung der Formen, in denen und durch welche die Seele sich auswirken soll. Eine derartige Reinigung ist nicht wesentlich esoterisch und kein Zeichen von esoterischer oder geistiger Entwicklung. Sie ist lediglich eine notwendige Vorarbeit. Bis diese Reinigung stattgefunden hat, sind Arbeiten höherer Art unmöglich. Physische Disziplinen sind nötig und nützlich, sie haben daher ihren Platz in allen Schulen für Anfänger. Mit ihrer Hilfe gewöhnt sich der Novize an Reinheit und baut einen Körper auf, den er später braucht, wenn er wahrhaft esoterische Arbeit unternimmt.

Diese Elementarausbildung ermöglicht es dem Novizen, sein Bewusstseinszentrum aus der greifbaren Welt täglichen Lebens heraus in die feineren Welten seiner Persönlichkeitskräfte zu verpflanzen. Er beginnt dann, die Energien zu erkennen, mit denen er zu tun hat und erfasst dunkel den dahinterliegenden Sinn - die Seele in ihrer eigenen Welt, das Reich Gottes.

Die neuen Schulen befassen sich mit Werten, die mehr esoterisch sind. Sie lehren ihren Jüngern, als Seelen in drei Erscheinungswelten zu arbeiten und bereiten sie darauf vor, als verpflichtete Jünger in der Gruppe eines Meisters mitzuwirken. Die meisten Schulen alter Ordnung haben das Stadium übersehen, in dem die Persönlichkeit abgerundet wird sowie die Schulung des Anfängers in der Erforschung des Lebens in den drei Erscheinungswelten. Anstatt dessen, haben sie dem Anfänger die verführerische Aussicht auf Kontakt mit dem Meister oder des Meisters Gruppe vorgehalten, und das, ehe er eine abgerundete Persönlichkeit war, ehe er wirklich die Bezeichnung «intelligent» verdiente und ehe er Seelenkontakt hatte. Der Akzent lag und liegt heute noch auf Ergebenheit - Ergebenheit gegenüber dem Lehrer der Gruppe, gegenüber den von ihm verkündeten Wahrheiten, gegenüber dem Meister und auf fester Entschlossenheit, den Titel «Jünger» zu verdienen, um dann eines Tages sagen zu können: «Ich kenne diesen oder jenen Meister». Dabei macht man dem Anfänger nicht genügend klar, was Jüngerschaft bedeutet und welche Verantwortung damit verbunden ist. Die neuen, jetzt im Entstehen begriffenen Schulen, geben ihren Schülern ein ganz anderes Bild und verfolgen ganz andere Ausbildungsmethoden.

1. Eine esoterische Schule lehrt das Verhältnis zwischen der Seele oder dem geistigen Menschen und der Persönlichkeit. Seelenkontakt wird damit zum ersten Ziel des Schülers. Er lernt sich selbst kennen und ist bestrebt, als bewusste Seele und nicht lediglich als tätige Persönlichkeit zu funktionieren. Er erwirbt technisches Verständnis der Konstitution seiner niederen Natur, die er dann zu beherrschen und zu lenken lernt und durch die er das Licht, die Liebe und die Kraft der Seele hindurchströmen lässt. Durch Einstellung, Konzentration und Meditation errichtet er eine dauernde Verbindungslinie mit seinem inneren, geistigen Wesen und ist somit im Begriff, ein nützlicher Diener der Menschheit zu werden.

2. Durch eine esoterische Schule wird der Wirkungsbereich der inneren Gruppe, oder des Ashrams eines Meisters auf die physische Aussenwelt ausgedehnt. Gleichwie der einzelne Jünger sich als Werkzeug seiner Seele zu betrachten lernt, ist die wahre esoterische Schule ein Vorposten einer subjektiven, geistigen Gruppe oder Ashrams, vom Meister gelenkt und beeindruckt, in derselben Weise, wie der Jünger von seiner Seele. Eine solche Gruppe steht demnach in direkter Verbindung mit der Hierarchie.

3. Eine wahre esoterische Schule dient auf vier verschiedenen Gebieten der Erfahrung und gibt dem einzelnen Jünger Gelegenheit, all seine innere Ausrüstung voll anzuwenden. In den wahren, geistigen, von Meistern anerkannten Schulen lehrt man Dienst an der Menschheit, aber nicht die Notwendigkeit, dass jeder Jünger mit einem Meister in persönlicher Verbindung stehen muss, wie das die meisten esoterischen Schulen alter Ordnung taten. Verbindung mit dem Meister hängt von dem Ausmass und der Qualität des Dienstes ab, den der Jünger seinen Mitmenschen leistet. Dieser Punkt wird oft von den Lehrern übersehen, die den Akzent auf den persönlichen Fortschritt des Einzelwesens legen. Die im Entstehen begriffenen Schulen beschäftigen sich mit der Ausbildung von Menschen, die dem Bedürfnis der Welt entsprechend geistig dienen können, und zwar auf den folgenden vier Gebieten bewusster Tätigkeit:

a. In der Aussenwelt. Man erwartet vom Jünger, dass er ein normales, nützliches, wirksames und geistiges Leben in der Welt des Alltags führt.

b. In der Kausalwelt. Dem Jünger wird der tiefere Sinn erklärt, der hinter äusseren Ereignissen im Leben des einzelnen und der Welt verborgen ist. Er lernt dadurch Geschehnisse zu deuten und ein Licht-Träger zu sein.

c. In der Seelen-Welt. Der Jünger wird dadurch zum Werkzeug göttlicher Liebe, denn das Wesen der Seele ist Liebe. Er inspiriert und er heilt.

d. Im Ashram des Meisters. Man lehrt ihn, am hierarchischen Plan mitzuarbeiten, den man ihm allmählich enthüllt und lehrt ihn den Gebrauch von Energien, welche Welt-Ereignisse hervorrufen. So verwirklicht er die Pläne der inneren Gruppe, zu der er gehört. Unter der Inspiration des Meisters und seiner Gefolgschaft von Jüngern und Eingeweihten bringt er der Menschheit gewisse Kunde von der Hierarchie.

4. Eine esoterische Schule bildet den Jünger in der Gruppenarbeit aus. Er lernt auf Persönlichkeitspläne im Interesse von Gruppenzielen zu verzichten - stets steht er im Dienst der Menschheit und der Hierarchie. Obwohl er seine individuelle und besondere Identität beibehält, geht er ganz auf in der Tätigkeit der Gruppe, leistet er seinen Beitrag zur Verwirklichung des Planes, unbeeinflusst von irgendwelchen Rücksichten auf das eigene, separate Selbst.

5. Eine esoterische Schule gründet sich nicht auf Autorität oder auf den Anspruch eines Lehrers auf Anerkennung und Gehorsam. Sie gründet sich nicht auf die Behauptung einer im allgemeinen unbedeutenden Person, Eingeweihter, die deshalb die Auffassung vertreten, berechtigt zu sein, mit dogmatischem Nachdruck zu dozieren. Die einzige anerkannte Autorität ist die Wahrheit selbst, vom Jünger intuitiv erfasst und danach intellektuell überprüft und interpretiert. Wenn ein Jünger, der selbst unter einem Meister steht, eine esoterische Schule gründet, so hat er dazu absolut keine andere Berechtigung, als die, persönlich seinem eigenen Wahrheitsideal nachgelebt zu haben und demnach in der Lage zu sein, den Schülern ein gewisses Mass dieser Wahrheit zu vermitteln. Der Gehorsam beschränkt sich demnach auf die Erkenntnis gemeinsamer Verantwortung, das gemeinsam verfolgte Ziel der Gruppe, wie der Lehrer es ausmalt, aber nicht vorschreibt. Autoritative Behauptungen seitens des Lehrers der Gruppe, sein Verlangen nach Anerkennung und persönlichem Gehorsam seiner Schüler, sind das untrügliche Kennzeichen des Anfängers, des Aspiranten, wenn er auch von den

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.