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Briefe über okkulte Meditation, Seite 281 ff. (engl.) |
Wir kommen heute zu unseren letzten zwei Punkten, die praktisch zusammenfallen. Sie betreffen die Methode der Annäherung, an die Meister und die objektiven Wirkungen auf den drei Ebenen menschlicher Evolution. Einige von den besprochenen Punkten sind bereits wohlbekannt. Andere mögen unter den Schülern nicht allgemein bekannt sein. ... In diesen Briefen haben wir uns mit dem Schüler selbst beschäftigt und mit dem, was er zur Arbeit mitbringen muss; wir haben ausserdem auf sein Ziel und - sehr oberflächlich - auf die Formen und Methoden hingewiesen, die zum Erfolg führen könnten. Wir haben auch die Hilfsmittel für die Meditation besprochen wie das Heilige Wort, Farbe und Laut und haben auf das hingewiesen, was (durch schweigendes Nachsinnen) den Schüler zu gewissen eigenen Entdeckungen führen dürfte. Schliesslich haben wir versucht, die Meister und deren Wirklichkeit dem Schüler näherzubringen und dadurch seine Annäherung an jene zu erleichtern. Was bleibt nun noch zu tun übrig? Auf fünf Ergebnisse hinzuweisen, die derjenige Schüler mit Bestimmtheit erwarten darf, der bestrebt war, sein Leben den in diesen Briefen festgelegten Richtlinien anzupassen. Wenn der Schüler nur für die richtigen Vorbedingungen sorgt und sich an die notwendigen Regeln hält, wenn er [282] stets nach Regelmässigkeit, Gemütsruhe und nach jener inneren Konzentration strebt, die das Mysterium der Hohen Bereiche in sich birgt, dann wird er bei bestimmten Gelegenheiten und später immer häufiger zu einigen ganz klaren Erkenntnissen kommen. Diese Wahrnehmungen sind das äussere Erkennungszeichen innerer Resultate und geben ihm die Gewissheit, dass er auf dem rechten Weg ist. Dabei möchte ich jedoch erneut darauf hinweisen, dass diese Ergebnisse erst nach langer Praxis, nach mühsamem Streben, nach sorgfältiger Disziplinierung des dreifachen niederen Menschen und nach aufopferndem Dienst an der Welt erreicht werden. Annäherungsmethoden und deren Wirkungen Es gibt im wesentlichen drei Annäherungsmethoden, und man könnte auf fünf Resultate hinweisen, die sich aus der Anwendung dieser Methoden ergeben. Diese drei Methoden sind: 1. Geheiligter Dienst. 2. Liebe, die sich als Weisheit zeigt. 3. Verständige Anwendung. Alle drei sind nur verschiedene Verfahren, um ein und dasselbe zum Ausdruck zu bringen - nämlich unbeirrte, tätige Wirksamkeit, die sich durch Liebe und Weisheit im Dienst an der Menschenrasse Ausdruck verschafft. Dieser Ausdruck nimmt aber bei den einzelnen Menschen verschiedene Formen an; einige bringen den Intellekt und andere die Liebe zur äusseren Erscheinung; ehe jedoch eine Vollendung möglich wird, muss sich die Verstandeskraft auf Liebe begründen, während andererseits die Liebe leicht unausgeglichen und unweise ist, wenn es ihr an mentaler Entwicklung und an jenem kritischen Unterscheidungsvermögen mangelt, das nur durch Denken erreicht wird. Liebe sowohl als Denkvermögen müssen sich im Dienen ausdrücken, ehe beide zur vollen Blüte gelangen. Wir wollen jede Methode getrennt betrachten und die darauf beruhende Meditation andeuten: Geheiligter Dienst. Es ist dies die Methode des Menschen, der das [283] Gesetz handhabt, die Methode des Okkultisten, deren Anfangsgründe in der Raja-Yoga niedergelegt sind. ... Das Wort «Heiligung» bedeutet bekanntlich im Grund die volle Hingabe des ganzen Wesens an ein Ziel, den Herrn oder Regenten. Es bedeutet, dass man alles dafür gibt, was man verehrt und ersehnt. Es bedeutet, dass der ganze dreifältige Mensch sich der zu leistenden Arbeit weiht. Es bedingt also den Einsatz aller verfügbaren Zeit und der eigenen Person für die Unterwerfung jedes Trägers unter die Kontrolle des Egos und zur restlosen Beherrschung jeder einzelnen Ebene und Unterebene. Dazu gehört Verständnis für jede Evolution und jede Form göttlichen Lebens, die sich auf jenen Ebenen und Unterebenen befindet, mit dem einzigen Ziel: die Förderung des Plans der Hierarchie des Lichts. Die zu befolgende Methode besteht in der intensivsten Hingabe an die Aufgabe, die einzelnen Träger zu vervollkommnen und sie zu geeigneten Dienstwerkzeugen zu machen. Das ist vielleicht der härteste Weg, den ein Mensch gehen kann. Keine Phase des Lebens bleibt davon unberührt. Alles wird dem Gesetz unterstellt. In der Meditation wird demnach deren Aufbau ein dreifaches Gefüge haben: a. Man studiert die Gesetze, denen der physische Körper unterliegt und denkt darüber nach. Dieses Nachdenken findet seinen Ausdruck in der strengen Disziplinierung des physischen Körpers. Er wird ganz und gar für den Dienst bereitgestellt und demzufolge einer Behandlung unterworfen, die ihn schneller anpasst und entwickelt. b. Der Gefühlskörper wird wissenschaftlich untersucht, und die Gesetze des Wassers (im okkulten Sinn) werden begriffen. Die Bedeutung des Ausdrucks «es wird keine See mehr geben» wird offenbar und an Stelle des Meeres der Stürme und Leidenschaften wird die gläserne See treten, welche die höhere Intuition direkt zurückstrahlt [284] und sie mit vollendeter Genauigkeit widerspiegelt, da sie glatt und unbeweglich ist. Der Gefühlskörper wird ganz und gar dem Dienst gewidmet, und seine Stellung im dreifachen Mikrokosmos wird als Entsprechung derjenigen angesehen werden, die er im Makrokosmos einnimmt. Gleichzeitig wird man die okkulte Bedeutung der Tatsache verstehen, dass er die einzige komplette Einheit im Rahmen der dreifachen niederen Natur ist, und diese Tatsache wird zur Erzielung gewisser Wirkungen verwendet werden. Darüber sollte man nachdenken. c. Man wird die Stellung erforschen, die das niedere Denkprinzip im Rahmen des Gesamtplans einnimmt und die Qualität des kritischen Unterscheidungsvermögens entwickeln. Unterscheidungsvermögen und Feuer sind okkult verbündet, und gleichwie der Logos das Werk eines jeden Menschen durch Feuer erprobt, so muss auch der Mikrokosmos dasselbe im kleineren Rahmen tun. So wie es der Logos hauptsächlich in der fünften Runde des Urteils und der Trennung tut, genau so macht es der Mikrokosmos in kleinerem Massstab in der letzten und fünften Periode seiner Evolution - wie das schon an früheren Stellen dieser Briefe angedeutet wurde. Die gesamte Denkkraft wird restlos eingesetzt, um die Evolutionspläne zu fördern; zunächst geschieht das in der eigenen Entwicklung des Menschen, sodann auf dem Sondergebiet seines Wirkens, in dem er sich Ausdruck verschafft, und schliesslich in seiner Beziehung zu anderen Einheiten der Rasse, indem er sich zu deren Leiter und Diener entwickelt. Erkennt der Leser die Synthese, die darin liegt? Zuerst ist da die angestrengte Ausrichtung, das Kennzeichen des Okkultisten; sie wird abgestimmt auf die Weisheit und Liebe, die sich von oben her im Gefühlskörper abspiegelt, und dann wird der Intellekt gezwungen, in unbeirrtem, von Liebe und Weisheit beseeltem Streben als Diener des Egos in Aktion zu treten. Daraus erwächst der wahre Yogi. Hier möchte ich klarmachen, dass derjenige ein wahrer Yogi ist, der nach Einhaltung der festgesetzten Meditationszeit und Formel diese Meditation in sein Alltagsleben hinübernimmt, um schliesslich den ganzen Tag hindurch in der meditativen Haltung [285] zu verharren. Meditation ist das Mittel, durch das man mit dem höheren Bewusstsein in Berührung kommt. Wenn diese Berührung zum Dauerzustand wird, dann wird die Meditation, im landläufigen Sinn, durch etwas anderes ersetzt. Mit dieser ersten Methode arbeitet sich der okkulte Schüler von der Peripherie zum Zentrum vor, vom Objektiven zum Subjektiven, von der Erscheinungsform zum Leben innerhalb der Form. Indem also das Raja-Yogasystem den physischen Körper und die Bedeutung seiner Beherrschung betont, überzeugt es den Okkultisten von der wesentlichen Wichtigkeit des Physischen und von der Nutzlosigkeit all seines Wissens, solange es nicht in einem physischen Körper zum Ausdruck kommt und der Menschheit dient. Das ist die Richtung, der Weg des ersten Strahls und des ihm verwandten Komplementärstrahls. Liebe und Weisheit. Die Befolgung dieser Methode liegt den Menschensöhnen am nächsten und fällt ihnen am leichtesten. Sie ist der Unterstrahl des synthetischen Strahls einer analogen Schwingung, deren objektive Manifestation unser Sonnensystem ist. Dabei muss ich aber darauf hinweisen, dass die vom Meditationsschüler erreichte Liebe nicht der sentimentale Begriff des allgemeinen Sprachgebrauchs ist. Es ist nicht die unkritische Liebe, die keine Unzulänglichkeiten sieht und keine Mängel zugesteht. Es ist nicht die Liebe, die keine Missstände zu berichtigen sucht und sich allem Lebendigen gegenüber unweise verhält. Es ist nicht die Liebe, die alle, ob geeignet oder nicht, in den Dienst hineinzwingen will und die in der Entwicklung des Einzelnen keine Unterschiede anerkennt. Viel von dem, was sich Liebe nennt, würde - bis zur letzten Konsequenz durchgeführt - zweifelsohne die Stufenleiter der Evolution unberücksichtigt lassen und alle als gleichwertig behandeln. Das sind sie der Möglichkeit nach alle, aber im heutigen Sinn des Dienens sind es nicht alle. Wahre Liebe oder Weisheit erkennt klar die Mängel an irgendeiner Form und setzt alles daran, um dem innewohnenden Leben bei seiner Befreiung von den Fesseln zu helfen. Sie erkennt weise, [286] wer der Hilfe bedürftig ist und wer nicht. Sie hört genau und sieht den Gedanken des Herzens und versucht stets, die Arbeiter auf dem Feld der Welt zu einem Ganzen zu verschmelzen. Das geschieht nicht durch Blindheit, sondern durch Unterscheidungsvermögen und Weisheit, welche die disharmonischen Schwingungen auseinanderhält und ihnen getrennte Plätze anweist. Man hat der sogenannten Liebe (wie sie der Mensch vom Standpunkt seiner gegenwärtigen Entwicklung auslegt) zu viel Bedeutung beigemessen, aber zu wenig Wert gelegt auf Weisheit, die Liebe ist, welche sie im Dienen ausdrückt, in einem Dienen, welches das okkulte Gesetz, die Bedeutung von Zeit und die in der Evolution erreichte Stellung in Betracht zieht. Dies ist die Richtlinie des zweiten Strahls und der ihm verwandten Komplementärstrahlen. Später wird er zum allumfassenden Strahl, zum Lösemittel und Sammelbecken. Da er synthetisch ist, kann man ihm entweder durch Raja Yoga oder auf dem Weg des christlichen Gnostizismus folgen, der ja auch synthetische Bedeutung hat. ... Verständige Anwendung. Hier ist die Reihenfolge umgekehrt. Der Schüler, der häufig in seinem Mentalkörper polarisiert ist, muss lernen, vermittels des Denkprinzips die beiden anderen zu verstehen, zu beherrschen und zu überwachen sowie die dem dreifältigen Menschen innewohnenden Kräfte bis zum äussersten nutzbar zu machen Vielleicht ist diese Methode in mancher Beziehung nicht so schwierig, aber es müssen erst die Beschränkungen des fünften Prinzips überwunden werden, bis ein wirklicher Fortschritt möglich ist. Diese Beschränkungen liegen in der Hauptsache in einer Verknöcherung und in dem, was man Stolz nennt. Beide müssen gebrochen werden ehe der Schüler, der durch verständige Anwendung Fortschritte macht, seiner Rasse so dienen kann, dass Liebe und Weisheit die Triebfedern seines Handelns sind. Er muss den Wert der Gefühle kennenlernen, und dabei muss er die Wirkung von Feuer und Wasser in ihrem okkulten Sinn meistern. Er muss das Geheimnis dieser Ebene ergründen, das ihm (sobald es erkannt ist) den Schlüssel liefert zum Niederströmen der Erleuchtung von der Triade aus über die Kausal- und von dort zur Astralebene. Es birgt auch den Schlüssel zur vierten ätherischen [287] Unterebene. Das dürfte dem Leser noch unverständlich sein, enthält jedoch einen für den Schüler sehr wertvollen Wink. Dies ist die Linie des dritten Strahls und dessen vier Hilfsstrahlen. Er ist sehr aktiv, veranlasst oft eine Übertragung auf andere Strahlen und entfaltet in den niederen Welten pompöse Denkergebnisse. Erst wenn der Schüler, der durch vernünftige Anwendung Fortschritte macht, das Geheimnis der fünften Ebene ergründet hat, wird er ein Leben geheiligten Dienstes führen und so die drei Strahlen verschmelzen. Immer muss eine Synthese erreicht werden, obwohl stets die Grundfärbung oder der Grundton verbleibt. In der nächsten oder fünften Runde wird diese Methode den Höhepunkt ihrer Anwendung finden. Dies wird die Runde höchster mentaler Entwicklung sein, welche die sich entwickelnden Monaden in jetzt noch ungeahnte Höhen führen wird. Die jetzige Runde kennzeichnet den Höhepunkt der zweiten Methode, der Liebe und Weisheit. Es ist die vierte Runde, in der das Gefühlsleben einen hohen Schwingungsgrad erreicht; es besteht eine direkte Verbindung zwischen der vierten Ebene der Harmonie, zwischen dem Gefühlskörper oder dem vierten Prinzip, der Quaterne und der vierten oder atlantischen Stammrasse, welche die Astralebene in Übereinstimmung brachte. Damit gebe ich wiederum viel Stoff zum Nachdenken. |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |