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Der Yoga-Pfad (die Yoga Sutras von Patanjali), Seite 321 ff. (engl.) |
nicht das materielle, sondern das geistige Selbst ist, dass nicht die
differenzierten Aspekte sein Wesen sind, sondern dass er allein der Eine ist;
und so kommt der grosse Befreiungsprozess voran. Man wird, was man ist, und man
erreicht es durch Meditation über die intelligente Seele, den mittleren Aspekt,
das Christus-Prinzip, das den Vater (Geist) mit der Mutter (Materie) verbindet.
So ist wiederum [322] die grosse Dreiheit zu erkennen: 1. Der Vater oder Geist, derjenige, der in Erscheinung tritt, der erschafft, der innewohnt. 2. Der Sohn, der enthüllt, der meditiert und den höchsten Aspekt mit dem niederen verbindet. 3. Der Heilige Geist, der die Mutter überschattet, die intelligente, materielle Substanz, welche die Formen liefert, durch welche Erfahrungen gewonnen und Entwicklung vorangebracht wird. Das, was Erfahrung sammelt, sich inkarniert, durch die Form Göttlichkeit zum Ausdruck bringt, ist die Seele, das Selbst, der geistige bewusste Mensch, der Christus im Innern. Wenn er durch diese Erfahrungen zur Reife gekommen ist, offenbart er den Vater oder Geist, und erfüllt so die Worte Christi, der (als Antwort auf die Bitte des Philippus: «Herr, zeige uns den Vater») sagte: «Wer mich siehet, siehet den Vater». (Johannes XIV.) 36. Als Folge dieser Erfahrung und der Meditation entwickeln sich die Fähigkeiten des höheren Hörens, Fühlens, Sehens, Schmeckens und Riechens, die intuitives Wissen hervorrufen. Durch Meditation wird der Aspirant sich der Gegenstücke der fünf Sinne, die in den subtileren Bereichen bestehen, bewusst; dadurch, dass er diese inneren Sinne erweckt und bewusst benutzt, wird er fähig, sich auf den inneren Ebenen ebenso frei zu betätigen wie auf der physischen. Er kann dann in jenen Bereichen einsichtsvoll dienen und am grossen Entwicklungsplan mitarbeiten. Man könnte die Sinne als jene Organe bezeichnen, womit der Mensch seine [323] Umwelt wahrnimmt. Auch das Tier hat diese fünf Sinne, aber es fehlt die ergänzende Beziehung zur Denkfähigkeit. Sie äussern sich als Gruppenfähigkeit, ähnlich einem Rasseninstinkt im Menschenreich. Jeder dieser fünf Sinne hat eine bestimmte Verbindung mit einer der sieben Manifestationsebenen und hat auch eine Entsprechung auf allen Ebenen. Ebene #Sinn 1. Physische #Gehör 2. Astral #Tastsinn oder Gefühl 3. Mental #Gesichtssinn 4. Buddhische #Geschmackssinn 5. Atmische #Geruchssinn Eine weitere Übersicht, die dem Buch «Eine Abhandlung über kosmisches Feuer» entnommen ist, könnte helfen, die fünf verschiedenen Aspekte der fünf Sinne auf den fünf Ebenen klarzumachen. Weitere Informationen findet der Leser auf den Seiten 186-202 dieses (englischen) Buches. Mikrokosmische Sinnesentwicklung Ebene #Sinn #Unterebene Physische #1. Gehör #fünfte #gasförmige 2. Tastsinn, Gefühl #vierte #erste ätherische 3. Gesichtssinn #dritte #super-ätherische 4. Geschmackssinn #zweite #unter-atomische 5. Geruchssinn #erste #atomische Astrale #1. Hellhören #fünfte 2. Psychometrie #vierte 3. Hellsehen #dritte 4. Imagination #zweite 5. Emotionaler [324] Idealismus #erste Mental #1. Höheres Hellhören #siebte 2. Planetarische Psychometrie #sechste 3. Höheres Hellsehen #fünfte #formhaft 4. Unterscheidungsvermögen #vierte 5. Geistige Urteilsfähigkeit #dritte Resonanz auf Gruppenschwingung #zweite #formlos Geistige Telepathie #erste Buddhische #1. Umfassendes Verstehen #siebte 2. Heilen #sechste 3. Göttliche Schau #fünfte 4. Intuition #vierte 5. Idealismus #dritte Atmische #1. Gottseligkeit #siebte 2. Tätiges Dienen #sechste 3. Unmittelbare Erkenntnis #fünfte 4. Vollkommenheit #vierte 5. Allwissenheit #dritte In der folgenden Aufzählung beziehen sich die Nummern eins, zwei, drei, vier und fünf unter jedem Sinn auf die diesbezüglichen Ebenen. a. Der erste Sinn #Gehör. 1. Physisches Hören. 2. Hellhören. 3. Höheres Hellhören. 4. Das Erfassen (von vier Lauten). 5. Gottseligkeit. b. Der zweite Sinn #Tastsinn oder Gefühl. 1. Physischer Tastsinn. 2. Psychometrie. 3. Planetarische Psychometrie. 4. Heilen. 5. Tätiges [325] Dienen. c. Der dritte Sinn #Gesichtssinn. 1. Physisches Sehen. 2. Hellsehen. 3. Höheres Hellsehen. 4. Göttliche Schau. 5. Unmittelbares Erkennen. d. Der vierte Sinn #Geschmackssinn. 1. Physisches Schmecken. 2. Imagination. 3. Genaues Unterscheidungsvermögen. 4. Intuition. 5. Vollkommenheit. e. Der fünfte Sinn #Geruchssinn. 1. Physisches Riechen. 2. Emotionaler Idealismus. 3. Geistige Urteilskraft. 4. Idealismus. 5. Allwissen. 37. Diese Fähigkeiten sind Hindernisse für die höchste geistige Erkenntnis, aber als magische Kräfte können sie in den objektiven Welten gute Dienste leisten. In diesem Lehrbuch für geistige Entwicklung taucht immer wieder eine Tatsache auf, nämlich die, dass die höheren und niederen psychischen Kräfte Hindernisse sind für den höchsten geistigen Zustand, und dass sie von dem Menschen, der ohne Bindung an die drei Welten wirken kann, abgelehnt werden müssen. Diese Anweisung ist für den Aspiranten schwer zu begreifen. Er neigt zu der Annahme, dass eine Tendenz zum Hellsehen oder Hellhören Fortschritt andeutet und ein Zeichen dafür ist, dass seine Meditationsübungen Erfolg haben. Genau das Gegenteil könnte der Fall sein [326] und wird es auch unvermeidlich sein, wenn sich der Aspirant durch die Anziehungskraft solcher psychischen Fähigkeiten faszinieren oder fesseln liesse. Eine alte Hindu-Schrift sagt darüber folgendes: «Einer, dessen Denksubstanz sich erhebt, hat eine hohe Meinung von diesen Fähigkeiten, so wie ein Mensch, der in Armut geboren ist, ein kleines Vermögen für einen grossen Reichtum hält. Aber ein Yogi, dessen Denken konzentriert ist, muss diese Fähigkeiten meiden, auch wenn sie ihm naheliegen. Wie könnte ein Mensch, der sich nach dem Endziel des Lebens. dem völligen Aufhören der dreifachen Qual, sehnt, eine Zuneigung für Fähigkeiten empfinden, die dem Erreichen dieses Ziels entgegenstehen». Dvidedi sagt: «Die bisher beschriebenen okkulten Fähigkeiten und auch diejenigen, die noch erwähnt werden, ... sind nur Hindernisse, weil sie verschiedenartige Gefühle erregen und dadurch das Denken ablenken. Aber sie sind insofern ganz nützlich, als sie grosse Kräfte oder Gaben sind, um Gutes zu tun, wenn der Samadhi-Zustand unterbrochen ist». Es ist gut, wenn der Aspirant über diese Fähigkeit unterrichtet ist, wenn er weiss, wie er sie beherrschen und nicht von ihnen beherrscht werden kann, wenn er weiss, wie er sie im Dienst an seinen Mitmenschen und der Hierarchie anwenden kann. Aber sie müssen als Werkzeuge betrachtet und dem Formaspekt des Lebens zugeordnet werden. Man muss sich darüber klar sein, dass sie Qualitäten oder Fähigkeiten der Körperhüllen, des Form-Aspekts, sind, andernfalls erlangen sie eine zu grosse Bedeutung und Beachtung, und sie behindern dadurch die Entfaltung der Seele. 38. Wer die [327] Ursachen der Bindung entkräftet und dadurch die Befreiung erlangt hat, und wer die Methode kennt, wie man die Denksubstanz (das Chitta) übertragen (zurückziehen oder eintreten lassen) kann, der kann mit seinem Chitta in einen anderen Körper eingehen. Die ganze Lehre vom Raja Yoga gründet sich darauf, dass man das Wesen, den Zweck und die Funktion des Denkvermögens richtig versteht. Das Grundgesetz dieser Wissenschaft kann in die Worte «Dem Denken folgt Energie» zusammengefasst werden; die Reihenfolge des Denkvorgangs ist folgende: Der Denker auf seiner eigenen Ebene formuliert einen Gedanken, der irgendeine Absicht oder ein Verlangen ausdrückt. Das Denkvermögen gerät daraufhin in Schwingung und bringt gleichzeitig eine entsprechende Rückwirkung im kamischen Körper (im Wunsch- oder Emotionalkörper) hervor. Der Energiekörper, die ätherische Hülle, wird ebenfalls sofort in Schwingung versetzt, worauf das Gehirn reagiert und dem Nervensystem im ganzen Körper Energie zuführt, so dass sich der Impuls des Denkers als Aktivität auf der physischen Ebene auswirkt. Zwischen dem Denkvermögen und dem Nervensystem besteht ein enger Zusammenhang, so dass sich eine interessante Dreiheit ergibt: 1. Das Denkvermögen, 2. das Gehirn, 3. das Nervensystem. |
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